Weissstörche nutzen die thermischen Aufwinde, sie fliegen nur in den wärmsten Stunden. Sie lassen sich von der Thermik hochtragen, indem sie ohne Flügelschlag kreisen. Dann segeln sie im Gleitflug zur nächsten Aufwindzone. Für diese schweren Vögel ist dies die energetisch günstigste Fortbewegungsart.
Ab Mitte Juli brechen sie gemeinsam auf, um den langen, riskanten Flug ins Winterquartier zu meistern. Da sie auf Aufwinde angewiesen sind, die nur über dem Land und nicht über dem Meer entstehen, ziehen sie als Langstreckenzieher über die Meerenge von Gibraltar ins tropische Afrika südlich der Sahara. Zwischen Ende Januar und Anfang April kehren sie aus dem Winterquartier zurück, das Männchen meist vor dem Weibchen. Besitznahme vom letztjährigen Horst, Abwehr anderer Männchen durch Imponierstellung und Klappern.